Im 13. Jahrhundert erstrahlt Paris als kulturelles Zentrum der gesamten Christenheit. Ähnlich wie die gotische Architektur entwickelt auch die Musik ein filigranes Tongeflecht, das in der Notre-Dame-Schule neue Maßstäbe für die Komponisten in ganz Europa setzt. Dabei dienen die polyphonen Motetten meist zur Verehrung der unzähligen mittelalterlichen Märtyrer und Heiligen. Was ist das Heilige in unserer modernen Welt? Auf welchen Widerhall trifft dieser Begriff heute? Das Vokaltrio des Ensembles Céladon setzt den über 900 Jahre alten Motetten zeitgenössische Heiligen-Kompositionen von Jean-Philippe Goude gegenüber, darunter die Litanie des Taillis, die auf ergreifende Weise die Namen von Städten besingt, die „im heiligen Namen“von der Landkarte getilgt wurden.
Konzert ohne Pause. Ende gegen 21:15.