Das in einer Leipziger Prachtstraße gelegene Zimmermannische Caffe-Hauß ist zu Bachs Zeit „der Vergnügungspark“ des Landes. Zu den jährlich drei Messezeiten ist es überfüllt und ein internationaler Treffpunkt. Zeitungen mit neuesten Nachrichten aus allen Bereichen des Lebens liegen aus und begeistern die Leser. Die eine oder andere Persönlichkeit der Stadt soll hier maskiert und durch einen Hintereingang zu fragwürdigem Vergnügen eingetreten sein.
Unterhaltende Musik ist in dieser Szenerie natürlich unverzichtbar. Seit Bach hier für die Musik zuständig ist, treten auch ältere Sänger und Instrumentalisten aus Thomasschule und Universität gern und erfolgreich auf. Vielen Zuhörenden dürfte damals aus eigener Erfahrung vertraut sein, was in der Kaffee-Kantate Plot ist: Tochter Lieschen ist dem Kaffee-Genuss verfallen und erst zu Kaffee-Verzicht bereit, als ihr der Vater einen Mann zusichert. Sie willigt ein, streut aber die Botschaft aus, nur einen Mann zu nehmen, der ihr nach der Heirat das Kaffeetrinken gestattet. Mit intrigantem Klatsch unterhält auch die Bauern-Kantate ihr Publikum.
Konzert mit Pause. Ende gegen 16:45.
In der Konzertpause werden Kaffee und Kuchen angeboten.