18:30 Einführung im Führring
Mit der Hochzeit von Kronprinz Friedrich Christian von Sachsen und seiner Cousine Maria Antonia Walpurgis von Bayern beginnt im Musikleben der Residenzstadt Dresden ein neues goldenes Zeitalter. Maria Antonia genießt während ihrer Kindheit am Münchner Hof eine umfassende musische Ausbildung. Um ihre Talente weiter zu fördern, stellt der Dresdner Hof vier herausragende Komponisten und Musiker ein: Johann Adolph Hasse, Nicola Porpora, Silvius Leopold Weiss und Giovanni Alberto Ristori. Letzterer wird als Clavier-Lehrer dem Hofstaat des Kronprinzenpaares zugeteilt. Er muss sogar ins Kronprinzenpalais einziehen um sicherzustellen, dass Maria Antonia zu jeder Zeit Zugang zu dem italienischen Komponisten hat. Zwischen den beiden entwickelt sich eine fruchtbare musikalische Freundschaft, aus der zahlreiche Werke hervorgehen. Zu Ehren der Kronprinzessin komponiert Ristori sein berührendes I lamenti d’Orfeo, eine rund 50minütige Opernszene, die am 4. April, dem Karfreitag des Jahres 1749, am Dresdner Hof uraufgeführt wird. Orfeo verliert, nachdem er gegen das Gesetz der Unterwelt verstoßen hat, nun endgültig seine geliebte Gattin Euridice und beklagt sein Schicksal gegenüber seiner Mutter, der Muse der erzählenden Dichtkunst Calliope. Diese tröstet ihren Sohn und verspricht, dass Ermelinda Talea (das arkadische Pseudonym der Kronprinzessin Maria Antonia) Erlösung verschaffen wird.
Nach dem erfolgreichen Auftakt von Globe Baroque findet die die Sommeroper im Globe Neuss – eine Kooperation zwischen dem Kulturamt der Stadt Neuss und dem Festival Alte Musik Knechtsteden – mit einer historischen Inszenierung von Ristoris I lamenti d’Orfeo ihre Fortsetzung. Der Abend wird mit einem opulenten Concerto von Ristori in einer neuzeitlichen Bearbeitung für Blockflöte und Orchester eröffnet.
Aufführung ohne Pause. Ende gegen 21:00.